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Numa Pompilius

Numa Pompilius, der zweite römische König, herrschte von 716 v.Chr. bis 671 v.Chr.

Numa Pompilius lebte als angesehener und weiser Mann in der sabinischen Hauptstadt Cures. Der Sage nach soll er Schüler des Pythagoras gewesen sein. Nach dem Tod des Romulus schickte die römische Volksversammlung Gesandte aus, um ihm die Königswürde anzubieten. Er zögerte zunächst noch und nahm das Amt erst an, als er durch die Priester den Vogelflug deuten liess. Sie sagten ihm, dass es der Wille Iuppiters sei, der König von Rom zu werden.

Seine Herrschaft war ausserordentlich friedlich. Er ließ den Torbogen errichten, der dem Gott Ianus geweiht war. An diesem Bogen konnte jeder römische Bürger erkennen, ob sich die Stadt gerade im Frieden oder im Krieg mit seinen Nachbarn befand. War das Tor geschlossen, so herrschte Frieden, stand es offen, war Krieg. Auch legte er die formellen Zeremonien der Kriegserklärung fest, um die friedlich Ordnung besser vor überstürzten Aktionen schützen zu können. Die Landverteilung wurde von ihm neu organisiert, und er liess durch Gesetze die Unverletzlichkeit der Grundgrenzen festschreiben. Zudem kümmerte er sich um die Einhaltung der religiösen Bräuche, legte die Zahl der Priester fest und bestimmte auch Einzelheiten zu den Kulten.

Die Nymphe Egeria ernannte er zu seiner göttlichen Gemahlin. Sie soll ihm weise Ratschläge bezüglich seiner Regierungsgeschäfte gegeben haben. Auch verriet sie ihm die Geheimnisse jenes Schildes, der - als in Rom die Pest wütete - vom Himmel gefallen war. Nachdem man den Hain der Camenae für heilig erklärt hatte, ließ man einen Künstler elf Kopien des Schildes anfertigen. Dieser Schild garantierte das Wohlergehen der Stadt. Durch die Kopien sollte es unmöglich sein, das Original zu erkennen. Zur Bewachung der nun zwölf Schilde bestimmte Numa Pompilius das dem Mars dienende Priesterkollegium der Salier.

Auf dem Gebiet der Wissenschaften verbesserte Numa den römischen Kalender, den Romulus eingeführt hatte, indem er die Anzahl der Monate von zehn auf zwölf erhöhte und den Beginn des Jahres von März auf Januar verlegte. Dieser Numanische Kalender hatte bis zur Reform C. Iulius Caesars Gültigkeit. Numa Pompilius verstarb ebenso friedlich, wie er regiert hatte. Die Volksversammlung wählte schliesslich Tullus Hostilius zu seinem Nachfolger.


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