Frauenkleidung 2

Die Römische FrauHier sehen wir Frauen, die sich für einen Ausgang zurecht machen. Die Frau mit dem Spiegel wird gerade frisiert. Dies nahm meist längere Zeit in Anspruch, da römische Frauen ihre Haare niemals kurz trugen, gleichzeitig eine Vielzahl kunstvoller Frisuren erfanden. Dabei konnten die Haare hochgesteckt, lang gezogen oder auch gelockt getragen werden. In republikanischen Zeiten trug man das Haar eher schlicht: es lag dicht am Nacken an und wurde allenfalls von kleinen Zöpfen oder Knoten geschmückt. In der Kaiserzeit finden sich dann zum Teil äußerst kunstvoll aufgetürmte Frisuren, deren Erstellung Stunden benötigte und sowohl für die Damen selbst eine Tortur war als auch vor allem für die Sklavinnen, die bei Nichtgefallen der Frisur nicht selten Schläge einstecken mussten; sogar ein Fall von Totschlag einer Sklavin wegen einer missratenen Frisur ist verbrieft. Zur Zeit der flavischen Kaiser war es Mode, Berge von Locken (teilweise mit Haarteilen) auf den Köpfen der Damen aufzutürmen. Eine Zeit lang wurde auch - nach ersten Kontakten mit den Völkern des Nordens - blondes Haar modern, galt dann aber eher als unschicklich und wurde eher von Kurtisanen getragen.

Nach der Haarpflege folgte das Schminken, das eigentlich besser als Malerei bezeichnet werden muss. Ovid berichtet in seiner Ars amatoria über eine Vielzahl von Schminktricks. So bestrich man sich das Gesicht mit Kreide; sonnengebräunte Gesichter galten als vulgär! Abgestandener Rotwein diente als Wangenrouge oder Lippenrot, mit Russ oder Malachitpulver zog man sich Brauen und Konturen. Zur Reinigung des Gesichts wurde oft Milch verwendet; hier sei an Neros Poppaea erinnert, die in Eselsmilch zu baden pflegte.

Die Römische FrauFür die römischen -verheirateten- Frauen gehörte es sich in aller Regel nicht, ziellos durch die Stadt zu flanieren. Wenn sie das Haus verließen, dann taten sie dies nur in Begleitung ihres Ehemannes (etwa um ein Bankett zu besuchen) oder eines Sklaven bzw. einer Freundin (um Einkäufe zu tätigen). Bei solchen Stadtgängen bedeckte die Frau ihr Haupt mit dem Saum ihres Mantels, viele Frauen gingen sogar vollständig verschleiert. Längere Wege legte man ohnehin in einer - geschlossenen - Trage zurück.

Ansonsten hielt sich die Frau im eigenen Hause auf, wo sie mit einer Vielzahl von Aufgaben betraut war: nach dem morgendlichen Opfer an die Hausgötter (siehe Frauen1) gab sie den Sklaven die Aufgaben für den Tag, überprüfte Abrechnungen, beaufsichtigte die Sklaven beim Brotbacken, beim Putzen oder Gartenarbeit. Einen Großteil der Zeit verbrachte sie auch damit, ihren Töchtern die traditionelle Arbeit der römischen Frau an der Spindel und dem Webstuhl beizubringen. Dabei stand aber bei allem, was die Frau tat, immer ein oder mehrere Sklaven oder Sklavinnen zur Verfügung, die nicht selten aber für den Herrn des Hauses auch die Überwachung der Ehefrau garantierten!